Am vergangenen Sonntag stand für unsere Erste das vierte Saisonspiel auf der Tagesordnung.
Auswärts ging es zu München Basket 3. Dieses Jahr leider nicht in der altehrwürdigen Halle an der Dachauer Straße, sondern in der Grundschule Amphionpark in Moosach. Vorteil daran: Wir konnten unsere Klimabilanz ein bisschen aufbessern und mit der S-Bahn anreisen.
Kadertechnisch mussten wir ein bisschen improvisieren: Jonas und Stephan waren krank, Mosal mit gutem Grund anderweitig eingespannt und Didier und Leo eigentlich auch nicht verfügbar. Korbi Pfundmeier und Felix Gewalt wurden aus der Zweiten „nachnominiert“ und Leo und Didier machten es doch irgendwie möglich, kamen aber erst kurz vor bzw. kurz nach Tip-Off in der Halle an. Vor allem Didier sei an dieser Stelle hervorgehoben: Er hatte um 15:00 Uhr ein Punktspiel in der Fussball-Bezirksliga, machte dort 2 Tore und einen Assist beim 3:2 seiner Mannschaft und fuhr direkt nach Abpfiff von Freising nach Moosach um dort noch ein Basketballspiel dranzuhängen. Some are built different. Auch Leo begab sich in harte Verhandlungen und seilte sich für ein paar Stunden ab um das Spiel dann als Topscorer zu beenden. Durchaus auch ein gelungener Kurzausflug.
Coach Alex hatte so also einen 11er Kader zur Verfügung – wenn auch mit 3 fehlenden Leistungsträgern.
Basket hatte 2 seiner ersten 3 Spiele gewonnen und war mit 12 Mann am Start. Laufkundschaft würde das also keine werden, soviel war klar.
Was dann folgte war sicherlich nicht unsere beste Saisonleistung, aber dennoch ein interessantes Spiel.
Den Anfang verpennten wir komplett. 11:2 für Basket nach 4 Minuten. Passive Defense, fahrige Offense – alles mit dabei, das es dem Gegner leicht macht. In der Hoffnung auf eine eigenständige Reaktion unseres Teams nahm der Coach aber keine Auszeit – sehr zur Verwunderung des Gegners und der Refs, die gefühlt bei jeder Unterbrechung schon Richtung Anschreibetisch unterwegs waren.
Sollte sich auszahlen: Leo beschloss, dass er den Start so nicht stehen lassen wollte und erzielte unsere nächste 8 Punkte im Alleingang. Alleine 4 Trips in Folge an die Linie zeugen von mehr Biss als zu Beginn des Spiels. So ganz reichte das Momentum aber nicht um das Spiel jetzt schon zu drehen.
Die Defense blieb schläfrig, offensiv verließen wir uns etwas zu sehr auf Einzelaktionen und gingen dann schlussendlich mit 16:19 aus unserer Sicht in die Viertelpause.
Auch im zweiten Abschnitt ging es ähnlich weiter: Basket mit guter Trefferquote aus dem Feld und guter Arbeit am offensiven Brett. Wir dagegen weiter deutlich unter unserem Leistungsniveau. Minus 6 zur Halbzeit: 39:45.
Kurz vor der Halbzeit stellten wir noch das defensive System ein bisschen um, was aber nur bedingt half. Am Ende sollten wir 78 Punkte kassieren – mit Abstand die meisten in der bisherigen Saison.
Dafür lief es jetzt offensiv besser. Vor allem von draußen stimmte die Quote und mit Matthias, Tobi, Sandy, Fuad und Felix hatten wir gleich mehrere Spieler, die von jenseits der Dreierlinie gefährlich und erfolgreich waren.
Im 3. Abschnitt war es v.a. unser „Bench-Mob“ um Sandy, Felix, Korbi und Fuad der uns mit guten Aktionen im Spiel hielt.
Trotzdem fehlte uns an diesem Abend einfach der Flow: Wann immer wir einen Run starteten, luden wir Basket in der Folge entweder zu leichten Punkten ein, schenkten Rebounds her, bekamen unglückliche Calls gegen uns oder kassierten trotz guter Defense Punkte aus schweren Würfen des Gegners. Dazu kam dann auch noch Foul-Trouble für Leo, Fabi und Matthias – 3 absolute Säulen des Teams. Eigentlich also ein Rezept für die erste Saisonniederlage…
Ins 4. Viertel starteten wir mit 59:62 aus unserer Sicht. Jetzt folgte endlich mal ein Run, wie wir ihn aus dieser Saison eigentlich gewohnt sind: 13 zu 3 in den ersten 5 Minuten des Schlussviertel. V.a. Fabi taute jetzt langsam auf – sollte noch wichtig sein.
Es hätte aber nicht zur Geschichte dieses Spiels gepasst, wenn wir jetzt einfach seriös zu Ende verteidigt und das Spiel nach Hause gebracht hätten. Stattdessen luden wir Basket gleich mal zu 9 Punkten ohne jede Gegenwehr ein und waren 2 Minuten vor Ende plötzlich wieder hinten. Dann wurde auf beiden Seiten ein bisschen gescort und es ging mit 75:78 aus unserer Sicht in die letzte Minute.
Spätestens jetzt fiel uns aber auf, dass wir eigentlich keine Lust hatten unsere erste Saisonniederlage zu kassieren. Fabi behielt von der Linie die Nerven und verkürzte auf 77:78. Danach ein Stop von uns und die Möglichkeit den letzten Angriff auszuspielen. Leo brachte den Ball und zog die Defense auf sich – aus gutem Grund: Er war mit 19 Punkten Topscorer und für den Gegner im 1 gegen 1 an diesem Tag eigentlich gar nicht zu kontrollieren. Dann aber ein cleverer Pass raus auf Matthias. Der wiederum fand Fabi...
... so hatten wir jetzt die Schwaben-Connection damit beauftragt uns das Spiel nach Hause zu holen. Klappte: Matthias mit dem Screen, Fabi mit dem Drive in die Mid-Range und seinem patentierten Pull-Up aus 5 Metern. Swish. 79:78.
Hätte sich Coach Alex einen idealen Abschluss als potenziellen Gamewinner malen können: Der wäre es vermutlich gewesen.
Aber noch 3,5 Sekunden auf der Uhr. Auszeit Basket.
Wir lesen das Play des Gegners gut. Matthias kriegt die Hand an den Ball. Wieder Einwurf Basket. Keine Auszeit mehr für den Gegner - also wohl wieder das gleiche Play. So war’s auch. Didier antizipiert richtig und fängt den Einwurf ab. Schnelles Foul von Basket mit 1,4 Sekunden auf der Uhr.
Didier geht auf Nummer sicher, behält die Nerven und macht von der Linie beide rein. Dann folgen überraschend lange 1,4 Sekunden. Basket kann noch 3 Dribblings machen, einen Hail-Mary von der Mittellinie nehmen und der Wurf hat sogar noch genug Zeit vor der Sirene gegen den Ring zu fliegen. Sei’s drum – war ja nicht drin.
81:78 am Ende für uns in einem Spiel, das wir durchaus spannungsärmer hätten gestalten können.
Was bleibt ist ein Saisonstart mit Tabellenführung, 4 Siegen aus 4 Spielen und einer erneut extrem geschlossenen Teamleistung: Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr scorten alle Spieler die auf dem Bogen standen.
Schleißheim vs. München Basket 3: 81:78
Für Schließheim spielten: Fuad Duric (3 Punkte), Nico Fritzsche (9), Felix Gewalt (7), Tobi Hoch (9), Fabi Mühlenkamp (10), Didier Nguelefack (7), Korbi Pfundmeier (4), Leo Pintaric (19), Sandy Prihatin (5), Matthias Reichart (6), Manu Senne (2)
Coach: Alex Carreira
Weiter geht’s am Sonntag, den 12.11. zu Hause gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Zweiten Jahn München 3. Absolutes Spitzenspiel also und nebenbei auch ein Wiedersehen mit den beiden Ex-Schleißheimern Stefan Klausien und Coach Ralf Jesse.
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